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Die Vielfalt der Wildbienen

Die Mai-Langhornbiene ist Wildbiene des Jahres 2021

Eine Biene, deren Männchen auffallend lange Antennen haben, ist die Wildbiene des Jahres 2021. Die Mai-Langhornbiene (Eucera nigrescens) wurde von dem Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ stellvertretend für die Wildbienenvielfalt Deutschlands ausgewählt.

Mit ihrem engen Nahrungsspektrum gehört die Mai-Langhornbiene zu den Spezialisten unter den Wildbienenarten. Anders als Generalisten ernährt sie sich ausschließlich von dem Pollen und Nektar weniger Pflanzenarten der Gruppe der Schmetterlingsblütler und ist damit besonders von dem Vorkommen ihrer Nahrungspflanzen abhängig. Während sie bundesweit nicht auf der Roten Liste steht, gilt die vormals häufige Wildbienenart in Nordrhein-Westfalen bereits als gefährdet. Ab Mitte April bis Anfang Mai erscheinen die Männchen mit ihren markanten Antennen und fliegen in rasantem Flug bevorzugt um Bestände der Zaun-Wicke (Vicia sepium) herum und warten auf die Weibchen. Wie die Mehrheit der Wildbienenarten Deutschlands legen die Weibchen der Mai-Langhornbiene ihre Nester im Boden auf vegetationsfreien oder spärlich bewachsenen Stellen an. Die Wildbiene ist an ihrem plumpen Körperbau und einem orange-braunen Pelz gut zu erkennen.

Was kann ich zum Schutz der Mai-Langhornbiene tun?
Die Mai-Langhornbiene ist für ihr Überleben auf ausreichend große Bestände ihrer Nahrungspflanzen, insbesondere der Zaun-Wicke, angewiesen. Auch die Vogel-Wicke (Vicia cracca), die Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis) oder Rot- und Weißklee (Trifolium pratense, T. repens) werden von der Mai-Langhornbiene angeflogen. Auch wenn diese Nahrungspflanzen heute noch nicht in ihrem Bestand bedroht sind, ist ihr Vorkommen rückläufig. Neben der Förderung blütenreicher Flächen in der Agrarlandschaft können Sie die Mai-Langhornbiene auch in Ihrem Garten unterstützen. Säen Sie gezielt die Nahrungspflanzen der Wildbiene aus und schaffen Sie offene Bodenstellen, um der Mai-Langhornbiene ausreichend Stellen zum Nestbau zur Verfügung zu stellen.

Hintergrund:
Das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ des Arbeitskreises Wildbienen-Kataster, einer Sektion des Entomologischen Vereins Stuttgart 1869 e.V., kürt seit 2013 die Wildbiene des Jahres. Damit soll die Aufmerksamkeit auf die faszinierende Vielfalt der Wildbienen und ihre Schutzbedürftigkeit gelenkt und Menschen dazu ermuntert werden, die Wildbienen in ihrem natürlichen Lebensraum aufzusuchen und zu schützen.

Quelle:
Wildbiene des Jahres: Wildbienenkataster. Faltblatt Wildbiene des Jahres 2021
http://www.wildbienen-kataster.de/

Die Wahl der Wildbiene des Jahres macht auf die Bedeutung und Gefährdung der Wildbienen aufmerksam. Um die Biodiversität der Wildbienen zu schützen und zu steigern, werden im Rahmen des Projekts BienABest von den Verbundpartnern Universität Ulm und VDI unter anderem Richtlinien zur Erfassung und Bestimmung von Wildbienen sowie zur Etablierung von Wildbienenhabitaten in der Agrarlandschaft entwickelt. Durch den Einsatz von regionalspezifischen und gebietseigenen Saatgutmischungen soll kontinuierlich ein attraktives Blühangebot in der Agrarlandschaft geschaffen werden. Daneben werden durch die Anlage von Nisthügeln speziell für bodenbrütende Wildbienenarten Nistmöglichkeiten geschaffen.

Das Projekt BienABest wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert. Weiterhin wird das Projekt vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, BASF SE und der Bayer AG finanziell unterstützt.

Ihre Ansprechpartnerin im VDI:
Dr. Ljuba Woppowa
VDI-Gesellschaft Technologies of Life Sciences (VDI-TLS)
Telefon: +49 211 6214-314
Telefax: +49 211 6214-97314
E-Mail: tls@vdi.de

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