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BienABest

Bild: Hans R. Schwenninger

Woran fehlt es im Wildbienenschutz?

Natürlicher Lebensraum für Wildbienen

Wildbienen benötigen für ihr Überleben strukturreiche, mosaikartige Landschaften, in denen sie vielfältige Nist- und Nahrungsmöglichkeiten finden. Durch intensivierte Landnutzung und direkten Lebensraumverlust fehlt es heutzutage jedoch an derartigen naturnahen Landschaften mit einer Vielfalt an einheimischen Pflanzenarten. Zudem sind vorhandene Lebensräume oft unzureichend vernetzt. Infolgedessen sind die Wildbienen Mitteleuropas in ihrem Bestand stark zurückgegangen. Um die Wildbienenvielfalt zu erhalten und zu fördern, müssen daher sowohl vorhandene naturnahe Landschaften geschützt als auch neue Lebensräume mit einem attraktiven Nahrungs- und Nistangebot für Wildbienen geschaffen und langfristig (d.h. mindestens mehrjährig) erhalten werden. 

Wildbienenweiden und Nisthilfen

Eine Möglichkeit, neue Lebensräume für Wildbienen schaffen, bietet die Anlage von Nisthügeln und Blühstreifen aus gebietsheimischem Saatgut. Um für ein großes Artenspektrum an Wildbienen attraktiv zu sein, sollten derartige Wildbienenweiden eine große Vielfalt von Nahrungspflanzen bieten, die über die gesamte Vegetationsperiode blühen. Derzeit verfügbare Blühmischungen für Wildbienenweiden in der Agrarlandschaft sind jedoch häufig an die Bedürfnisse von Honigbienen angepasst und entsprechen nicht diesen Standards. Diese Wildbienenweiden werden daher nur von wenigen, heutzutage eher häufigen Wildbienenarten genutzt. Zudem sind die derzeit verfügbaren Nisthilfen für Insekten nicht auf die Bedürfnisse der bodenbrütenden Wildbienenarten ausgelegt, die rund 75 Prozent der Wildbienenvielfalt Deutschlands ausmachen. 

Erfassungsmethoden für Wildbienen

Um die Entwicklung von Wildbienenpopulationen zu dokumentieren und den Erfolg von Maßnahmen zum Wildbienenschutz zu messen, bedarf es standardisierter Erfassungsmethoden. Bislang gibt es jedoch keinen solchen Standard. Zudem fehlt es an Methoden zur bestandsschonenden Erfassung von Wildbienen, bei denen die Tiere im Feld lebend bestimmt und nicht zur Bestimmung getötet werden müssen.

Fachleute für Wildbienenerhebungen

Es gibt immer weniger Taxonomen, die in der Lage sind, Wildbienen zu bestimmen. Eine umfassende Artenkenntnis und das Wissen über Biologie, Lebensbedingungen und Gesundheit von Wildbienen sind aber erforderlich, um verlässliche Aussagen über die Entwicklung der Wildbienenpopulationen treffen zu können. Aus diesem Grund besteht ein erhöhter Ausbildungs – und Schulungsbedarf für Wildbienenexpertinnen und Wildbienenexperten. 

Förderer

Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI e. V.) koordiniert das Gesamtprojekt. Verbundpartner ist die Universität Ulm. Das Projekt „BienABest“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Weiterhin wird das Projekt vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, BASF SE und Bayer AG finanziell unterstützt.

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