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BienABest

Bild: Hans R. Schwenninger

Steckbrief Verbundprojekt BienABest

Schwerpunktbereich "Sichern von Ökosystemleistungen"

Standardisierte Erfassung von Wildbienen zur Evaluierung des Bestäuberpotenzials in der Agrarlandschaft

Ziel

Die Ökosystemleistung „Bestäubung durch Wildbienen“ soll bundesweit gesichert und wieder gesteigert werden. Dazu werden Verfahren entwickelt und standardisiert, die im Anschluss an das Projekt auch als Basis für ein systematisches Monitoring genutzt werden können.

Projekt

Das Verbundvorhaben ist in ein Umsetzungsprojekt und ein Standardisierungsprojekt unterteilt. Im Umsetzungsprojekt werden Verfahren entwickelt, mit denen der drastische Rückgang von Wildbienen-Populationen aufgehalten werden soll. Weiterhin soll die Artenvielfalt der Wildbienen wieder hergestellt und das Bestäuberpotenzial gefördert werden. Es wird eine bestandsschonende Bestimmungsmethode für Wildbienen erarbeitet und der wissenschaftliche Nachwuchs ausgebildet, der diese Methoden anwenden kann. Begleitend dazu werden die neuen Verfahren in VDI Richtlinien standardisiert.

Im Rahmen einer umfassenden Öffentlichkeitsarbeit wird die Bevölkerung über den Nutzen der biologischen Vielfalt von Wildbienen informiert und es werden Maßnahmen zu ihrem Erhalt und Schutz vorgestellt. Ein Schwerpunkt wird auf die Nutzung der sozialen Medien gelegt, über die zusätzlich verstärkt junge Menschen angesprochen werden können. Die Ergebnisse des Projekts werden in nationalen und internationalen Fachjournalen veröffentlicht. Das Gesamtprojekt wird durch einen Projektbeirat begleitet und evaluiert.

Neue Lebensräume für Wildbienen

An ausgewählten Standorten in Deutschland in der Agrarlandschaft, die sich in der Umgebung von naturnahen wildkräuterreichen Wildbienenhabitaten befinden, wird neuer Lebensraum für Wildbienen geschaffen. Dazu werden so genannte Wildbienenweiden aus gebietsheimischen Wildkräutern und einzelnen Kulturpflanzen angelegt. Mehr als 60 Prozent der Wildbienenarten brüten im Boden. Für diese werden in direkter Nachbarschaft zu den Wildbienenweiden Nistgelegenheiten  eingerichtet. Als Kontrollen dienen in der Umgebung vorhandene konventionelle Kleinstrukturen wie Graswege.

Wildbienen beobachten und lebend bestimmen

Die Entwicklung der Wildbienenpopulationen auf den Untersuchungsflächen wird mit einer bestandsschonenden Erfassung und einem zu entwickelnden Feldbestimmungsschlüssel überprüft. So können die meisten Tiere lebend gefangen und gleich nach der Bestimmung wieder frei gelassen werden. Bei den Felduntersuchungen werden gleichzeitig Parameter der belebten und unbelebten Umwelt erfasst, die das Vorkommen von Wildbienen beeinflussen. Aus diesen Untersuchungen lassen sich Entwicklungstrends der Populationen und das Bestäuberpotenzial ableiten. Zudem können Rückschlüsse zur weiteren Verbesserung der Nahrungs- und Nisthabitate für Wildbienen gezogen werden. Die Methodenstandards sollen so entwickelt werden, dass sie unabhängig vom Projekt BienABest sind und als Grundlage für ein langfristiges Monitoring von Wildbienen genutzt werden können.

Zukunft sichern und Nachwuchs ausbilden

Im diesem Projekt werden neue bzw. angepasste Methoden für die Feldarbeit sowie zur Erfassung und Bestimmung von Wildbienen entwickelt und angewendet. Die derzeitige Anzahl an erfahrenen Wildbienensachverständigen in Deutschland ist langfristig nicht ausreichend, um künftig Veränderungen in den Populationen untersuchen zu können. Aus diesem Grund werden geeignete Schulungen entwickelt, die sowohl Kenntnisse über Wildbienen als auch deren Lebensräume und Nahrungspflanzen vermitteln.

Standardisierung als Basis für ein systematisches Monitoring und zur Qualitätssicherung

Die entwickelten Methoden werden projektbegleitend in VDI-Richtlinien überführt. Diese stehen nach Veröffentlichung allen interessierten Gruppen zur Verfügung. Sie gelten zeitlich unbefristet und unabhängig vom Projekt BienABest. 

  • VDI 4340 Blatt 1 "Biodiversität - Standardisierte bestandsschonende Erfassung von Wildbienen für ein Langzeitmonitoring"
  • VDI 4340 Blatt 2 "Biodiversität - Etablierung von Wildbienenhabitaten in der Agrarlandschaft"
  • VDI 4340 Blatt 3 "Biodiversität - Schulungen für Freilanderhebungen von Wildbienen"

Projektlaufzeit

6 Jahre, 01. Mai 2017 – 31. Dezember 2023

Förderer

Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI e. V.) koordiniert das Gesamtprojekt. Verbundpartner ist die Universität Ulm. Das Projekt „BienABest“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Weiterhin wird das Projekt vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, BASF SE und Bayer AG finanziell unterstützt.

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